Sprinkler - Rundum geschützt

Brandschutz auf Baustellen

Architekten
Behörden
Betreiber
Einsatzbereiche
Bildungseinrichtungen
Events
Planer
Sprinkler-Protected
Statistiken
Sachverständige
Konzeptersteller
Investoren
Personenschutz
Sachschutz
Sprinklerwissen
Vorteile

Sprinkleranlagen bieten einen effektiven Schutz vor Bränden nicht nur in Gebäuden, die bereits fertiggestellt sind. Auch während der Bauphase oder bei Bauarbeiten im laufenden Betrieb spielen Sprinkleranlagen eine wichtige Rolle, um das Risiko von Bränden zu minimieren.

DAS BRANDRISIKO IST IN DER ROHBAUPHASE SEHR GERING

Baustellen verändern sich täglich und damit ändert sich auch die Risikosituation. In der Rohbauphase sind die Brandgefahren noch vergleichsweise klein: Die verwendeten Baustoffe wie Beton oder Mauerwerk sind häufig nicht brennbar und es gibt nur wenige Zündquellen. Die Gebäudehülle ist noch nicht geschlossen, sodass entstehender Rauch ungehindert abziehen kann.

MIT DEM BAUFORTSCHRITT STEIGT DAS BRANDRISIKO

Diese Situation ändert sich mit zunehmendem Baufortschritt. Es werden vermehrt brennbare Baustoffe verwendet, hochwertiger und empfindlicher Gebäudeinhalt, z. B. Anlagen und Einrichtung sowie Lagergüter, werden bereits ins Gebäude gebracht und es gibt mehr potenzielle Zündquellen: Elektroinstallationen, Schweißarbeiten, offene Flammen und vieles mehr können schnell zu einem Brand führen, der verheerende Folgen haben kann. Sowohl das Risiko, dass ein Brand entsteht als auch die Folgen steigen mit fortschreitender Fertigstellung exponentiell an.

SPRINKLER SCHÜTZEN BEREITS WÄHREND DER BAUARBEITEN

Um bereits während der Bauphase Brandrisiken zu minimieren und Brände zu verhindern oder zumindest schnell zu löschen, ist die möglichst frühzeitige Errichtung und Inbetriebnahme von Sprinkleranlagen sinnvoll. So wird ein schnelles Eingreifen im Brandfall ermöglicht, auch wenn das Gebäude noch nicht fertiggestellt ist. Die Sprinkleranlage kann so konfiguriert werden, dass sie nur in den Bereichen aktiviert wird, in denen bereits Bauarbeiten abgeschlossen sind und in denen ein erhöhtes Brandrisiko besteht. Dies ist etwa bei einer geschossweisen Fertigstellung des Baus gegeben.

Werden einzelne Gebäudeteile in Betrieb genommen, bevor das gesamte Bauvorhaben fertiggestellt ist, so müssen die Brandschutzvorschriften für diesen Gebäudeteil erfüllt sein. Das heißt, alle Brandschutzeinrichtungen müssen funktionsbereit und aufgeschaltet sein. Dies gilt auch für Sprinkleranlagen.

Sollen vorhandene automatische Feuerlösch- und Brandmeldeeinrichtungen wie Sprinkler- oder Brandmeldeanlagen auf Baustellen oder bei Umbauten an Bestandsgebäuden vorübergehend außer Betrieb genommen werden, so darf dies nur im Bereich der Arbeitsstelle und nur nach Absprache mit der Brandschutzbehörde und der Feuerwehr erfolgen. Nach Beendigung der Arbeit bzw. jeweils nach Arbeitsschluss sind die Einrichtungen unverzüglich wieder einzuschalten. Über eine mehr als einen Tag dauernde Außerbetriebsetzung der Anlage sind die entsprechenden Stellen bis spätestens drei Tage im Voraus zu informieren.

VORSCHRIFTEN GELTEN AUCH AUF DER BAUSTELLE

Es ist wichtig zu beachten, dass Sprinkleranlagen, die bereits während der Bauphase aktiv sind, entsprechend den geltenden Vorschriften installiert und gewartet werden müssen. Sie sollten nur von qualifizierten Fachleuten errichtet und aktiviert werden, um eine ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen und im Notfall schnell und effektiv reagieren zu können.





Insgesamt bieten Sprinkleranlagen während der Bauphase eine wichtige Möglichkeit, das Brandrisiko zu minimieren, die Sicherheit der Arbeitenden und des Gebäudes selbst zu erhöhen und durch die unverzügliche und selbsttätige Bekämpfung von Entstehungsbränden mögliche Folgeschäden abzuwehren oder zu minimieren.

SCHADENSBEISPIEL:


BRAND DURCH ARBEITEN IM LAUFENDEN BETRIEB IN EINEM SÄGEWERK

Bei einem Sägewerk mit einer Kapazität von 200.000 m³ Holz jährlich wurden im Bereich eines Sägegatters Schweißarbeiten ausgeführt. Obwohl für den Brandschutz Vorkehrungen getroffen waren, entstand ein Brand, der auch mit bereitgestellten Feuerlöschern nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden konnte, worauf sich das Feuer sehr schnell ausbreitete. Es entwickelte sich ein Großbrand, der in kürzester Zeit einen Gesamtschaden von 35 Millionen Euro verursachte.

 

SCHWEISSARBEITEN AN EINEM TREPPENGELÄNDER IN DER BAUPHASE

* Beim elektrisch Schweißen am Treppengeländer in einem im Innenausbau befindlicher Gebäude fielen Schweißperlen auf gelagerte Styropor- Dämmplatten. Trotz Sicherheitsvorkehrungen entzündeten sich die Dämmplatten unbemerkt während einer Arbeitspause. Durch den Brand verrußte das bis zum Dachgeschoss offene Gebäude völlig. Sämtliche Flächen mussten abgesaugt und saniert werden. Die Plattenverkleidung sowie zum Teil die Versorgungsleitungen im


FAZIT:

In beiden Fällen hätte eine bei Brand automatisch auslösende Sprinkleranlage mit hoher Wahrscheinlichkeit das Feuer bereits in der Entstehung gelöscht oder bis zum Eintreffen der Feuerwehr eingedämmt.

*Quelle: Brandschutz auf Baustellen. Versicherungskammer Bayern, Risk-Management 12/20