Feuer zerstört jedes Jahr Vermögen von mehreren Milliarden Euro. Bei jedem vierten Einsatz ist ein Privathaushalt betroffen.* Viele dieser Brände könnten bereits in der Entstehung mit einer Sprinkleranlage gelöscht oder eingedämmt werden. Sprinkleranlagen lassen sich bei entsprechender Planung auch in privaten Neubauten errichten. Erfahrungen in Großbritannien und den USA zeigen, dass durch den Einsatz von Sprinkleranlagen in Wohngebäuden die Zahl der Brandopfer signifikant sinkt.
* www.sbz-online.de
Jeder Privathaushalt verfügt über zahlreiche Brandquellen. Ob Kerzenflamme, Bügeleisen, Kochplatte oder Elektrogeräte der Heimelektronik: Zur Zündquelle kann jeder Gegenstand werden, der eine entsprechende Menge Wärmeenergie abgibt, um brennbare Stoffe zu entflammen – und die gibt es im Haushalt zur Genüge.
Untersuchungen von Wohnungsbränden zeigen, dass diese nicht nur einen erheblichen Sachschaden verursachen, sondern auch regelmäßig mit Todesfällen verbunden sind.
Anders als in den USA, in Großbritannien und einigen anderen europäischen Staaten werden Sprinkleranlagen in Deutschland jedoch selten in privaten Haushalten eingesetzt. Es existieren für solch einen Einsatz auch keine gesetzlichen Vorgaben. Dabei zeigen Studien und Praxisdaten aus den o. g. Ländern, dass durch den Einsatz von Sprinkleranlagen im Brandfall menschliche Opfern und hohe Sachschäden weitgehend vermieden werden können.
Die Erfahrungen mit Sprinklern in privaten Wohngebäuden zeigen, dass in Verbindung mit einem Rauchmelder in 98 Prozent aller Brände das Leben der Bewohner gerettet werden konnte. Bei einem Neubau sind sie eine unter Umständen lebensrettende Investition:
Sprinkler löschen selbsttätig, gezielt und selektiv, ein Entstehungsbrand wird wirksam bekämpft.
Sprinkler lösen im Brandfall automatisch aus und geben Alarm, sie reagieren sofort, auch wenn sich niemand im Gebäude oder in der Wohnung befindet oder nachts, wenn die Bewohner schlafen.
Sprinkler benötigen zur Brandbekämpfung viel weniger Wasser als die anrückende Feuerwehr, was geringere Wasserschäden zur Folge hat.
Obwohl die Vorteile von Sprinkleranlagen auch im privaten Wohnungsbau evident sind, trifft ihr Einsatz immer noch auf Vorurteile. Diese reichen von Bedenken hinsichtlich der Installationskosten über Befürchtungen zum Eintritt von Wasserschäden aufgrund von Fehlauslösungen der Anlage bis hin zu angenommenen Beeinträchtigungen des Wohndesigns durch den Einbau der Sprinkler. Wie stichhaltig sind diese Bedenken?
Sprinkleranlagen im Wohnungsbau werden in Großbritannien nach dem US-Standard NFPA oder nach dem britischen Entwurf DD251 geplant. Die Kosten belaufen sich auf circa ein bis zwei Prozent der Gesamtkosten für eine Wohnung. Hinsichtlich der Werte, die durch einen Wohnungsbrand ohne Sprinkler vernichtet werden, ist dies eine äußert sinnvolle Investition.
Automatisch im Brandfall auslösende Sprinkleranlagen arbeiten äußerst zuverlässig. Es ist nichts als ein Mythos, dass Sprinkler durch Zigarettenrauch oder Dampf aus einem Kochtopf aktiviert werden. Sprinkler reagieren ausschließlich auf einen definierten Temperaturanstieg, es ist mehr als unwahrscheinlich, dass eine Sprinkleranlage durch eine andere Wärmeeinwirkung als einen Entstehungsbrand ausgelöst wird.
Sprinkler lösen selektiv und gezielt aus, das heißt, es tritt nur Wasser aus den Sprinklerdüsen direkt am jeweiligen Brandherd aus. Die abgegebene Wassermenge bei der Brandbekämpfung ist um ein Vielfaches geringer als bei einem Löscheinsatz durch die Feuerwehr.
Die Wahrscheinlichkeit für Leckagen an Sprinklerköpfen oder am Leitungssystem ist ebenfalls gering und keinesfalls höher als bei jedem anderen Wassersystem im Haus, zum Beispiel der Heizung.
Die Technologie der Sprinklerköpfe für den Wohnungsbau ist gut entwickelt, sie lassen sich unauffällig und dezent in den Raum einfügen, ohne dass das Designkonzept dadurch beeinträchtigt würde. Dies umso eher, wenn die Errichtung der Anlage bereits in einem frühen Stadium der Bauplanung berücksichtigt wird.
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