Das Flammenmeer, in dem der Vierungsturm von Notre Dame de Paris versank, der verheerende Großbrand in der Weimarer „Herzogin Anna Amalia Bibliothek“: Dies sind nur zwei Beispiele, wie verletzlich unsere Kulturgüter sind, wenn sie von Feuer bedroht werden. Fallen diese Zeugen der Geschichte und der Zivilisation einem Feuer zum Opfer, sind sie nicht selten für immer verloren. Vorbeugender Brandschutz kann in solchen Fällen das Schlimmste verhindern und erweist sich als aktiver Denkmalschutz.
Die Brandkatastrophe der Herzogin Anna Amalia Bibliothek am 2. September 2004 hat eindrücklich vor Augen geführt, wie schnell und unwiederbringlich Kulturschätze vernichtet werden können. Dem zerstörerischen Brand fielen mehr als 50.000 unschätzbar wertvolle Bücher zum Opfer, 118.000 wurden zum Teil schwer beschädigt. Der materielle Schaden wurde auf 67 Millionen Euro geschätzt. Schwerer aber wiegt in solchen Fällen der Verlust an unwiederbringlichen Kulturschätzen.
Nicht nur Bücher werden schnell zu einem Raub der Flammen, auch Gemälde und andere Ausstellungsstücke sind leicht brennbar. In historischen Gebäuden schaffen die Verwendung von Baustoffen wie Holz sowie offene Verbindungen zwischen Gebäudeteilen und die Verschachtelung von Räumen ein vermehrtes Brandrisiko. Da solche Gebäude nachts nicht immer beaufsichtigt sind, kommt es dazu, dass Entstehungsbrände spät oder überhaupt nicht entdeckt werden, bevor sie sich zu einem Vollbrand entwickeln. Automatisch auslösende Löschanlagen zur Brandbekämpfung sind deshalb unverzichtbar, um die oft unersetzlichen Werte wirkungsvoll zu schützen.
Entstehende Brände in Museen, Bibliotheken, Archiven etc. erfordern eine schnelle Reaktion, um die Vernichtung von wertvollem Kulturgut zu verhindern. Gleichzeitig sollen die zu schützenden Werte nicht durch den Löschvorgang selbst beeinträchtigt werden.
Eine Option sind Gaslöschanlagen und Sauerstoffreduzierungssysteme. Ihre Wirkung beruht auf dem Prinzip der Luftverdrängung durch ein nicht brennbares Gas, zum Beispiel Stickstoff. Der Einsatz dieser Verfahren setzt allerdings weitgehend von der Außenluft isolierte Räume voraus, etwa Archive, Depots oder Ausstellungsvitrinen. Für öffentlich zugängliche Bereiche sind sie nicht durchgängig geeignet.
Schnelle selbsttätige Auslösung bei einem Feuer und präzise Bekämpfung des Entstehungsbrandes: Dies sind die Stärken von Sprinkleranlagen. Sie löschen nur in dem vom Brand direkt betroffenen Bereich, der mögliche Schaden durch Löschwasser wird so minimiert. Aufgrund ihrer selektiven Auslösung und einer damit einhergehenden schnellen, örtlich begrenzten Brandbekämpfung mit risikogerechten Wassermengen, können Sprinkler oder Wassernebellöschanlagen entscheidend zur Eindämmung eines Brandes und zur Reduzierung des Schadenausmaßes beitragen.
Um eine höchstmögliche Absicherung gegen unbeabsichtigte Auslösung von Wasserlöschanlagen in sensiblen Bereichen zu gewährleisten, werden dort meist sogenannte vorgesteuerte Anlagen eingesetzt, die ein hohes Maß an Sicherheit gegen Wasserschäden bieten. Welche Art von Löschanlage bei einem konkreten Objekt den größten Effekt erzielt, muss jeweils unter Berücksichtigung des Schutzzieles individuell festgelegt werden.
Am 15. April 2019 stand eines der Wahrzeichen von Paris, die weltberühmte Kathedrale Notre Dame in Flammen. Das Feuer war im Dachstuhl ausgebrochen und hatte sich rasend schnell ausgebreitet.
Der Brand von Notre Dame zeigt exemplarisch, was auch für andere Kirchen gilt: Wenn vorbeugende Brandschutzmaßnahmen fehlen, sind sie einem Feuer in den meisten Fällen wehrlos ausgesetzt. Hohe Kirchtürme wirken wie Kamine. Feuer in staubtrockenen Holzdachstühlen sind kaum zu beherrschen und können weitgehende Zerstörungen anrichten.
Aufgrund der Gebäudehöhe können Türme und Dachstühle von Kirchen mit einem wirksamen Löschstrahl oft nicht erreicht werden. Hier bietet der Einbau von Sprinkler- oder anderen Wasserlöschanlagen ein großes Plus an Sicherheit: Die Dachstühle des Doms zu Aachen, des Doms zu Mainz und der Kirche des Klosters Andechs sind zum Beispiel durch Wasserlöschanlagen geschützt.
Auch an schwer zugänglichen oder schlecht einsehbaren Orten von historischen Gebäuden beweisen sich Sprinkler als zuverlässiges, automatisch arbeitendes und effektives Löschsystem: Sie überwachen kontinuierlich ihre Umgebung und beginnen nach der selbsttätigen Detektierung eines Feuers unverzüglich mit den Löscharbeiten zur Eindämmung des Entstehungsbrandes. Dies bietet Schutz rund um die Uhr, also auch des Nachts, wenn Kirchen und historische Bauten meist unbeaufsichtigt sind.
Die Vernichtung von unwiederbringlichen Kulturschätzen durch Brandkatastro-phen kann mit vorbeugenden Maßnahmen durch rechtzeitige Branderkennung, -meldung und -bekämpfung wirksam vermieden werden. Insbesondere bei schwer zu erreichenden Brandorten in historischen Gebäuden oder bei emp-findlichen Kulturgütern in Museen und Bibliotheken sind schnelle Branderkennung und -bekämpfung essenziell. Automatisch arbeitender anlagentechnischer Brandschutz in Verbindung mit baulichen Maßnahmen ermöglicht einen siche-ren Betrieb von Museen, Bibliotheken, Ausstellungsräumen und Archiven und schützt unsere Kultur- und Baudenkmäler.
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