Hochregallager sind immer aus Stahl und niemals aus Holz. Dass es auch anders geht, beweist das Alnatura Verteilzentrum im südhessischen Lorsch auf beeindruckende Weise. Das Hochregallager ist vollständig aus Holz gebaut und damit das größte der Welt seiner Art. Neben einer klar erkennbaren Unternehmensphilosophie benötigt es vor allen Dingen Mut, ein solch einzigartiges und anspruchsvolles Projekt umzusetzen. Und des Weiteren auch das Verständnis, über die gesetzlichen Anforderungen hinaus in ein umfassendes technisches Sicherheitsequipment zu investieren, um für einen Gefahrenfall bestmöglich gewappnet zu sein.
Die Maße sind wahrlich beeindruckend: 125 Meter lang, 67 Meter breit und knapp 20 Meter hoch. Größtenteils gefertigt aus 4.200 Kubikmetern PEFCzertifiziertem Fichten- und Lärchenholz aus garantiert ökologischer Herstellung. Das komplette Tragwerk und die Fassade sind aus diesen Holzbaustoffen hergestellt, ebenso wie die gesamte Regalkonstruktion mit insgesamt 31.000 Palettenplätzen. Damit setzt das Gebäude neue Maßstäbe in der Logistikbranche und stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass es immer auch eine Alternative zur klassischen Denkweise gibt.
Holz bietet als Baumaterial gegenüber Stahl eine ganze Reihe nicht von der Hand zu weisender Vorteile. So überzeugt das Alnatura-Hochregallager nicht nur mit einem unübertroffenen Raumklima, sondern auch mit einer sehr kurzen Montagezeit. Auch der Energiebedarf ist beeindruckend, denn das Gebäude selbst verfügt weder über eine mechanische Lüftung noch über eine künstliche Kühlung und beträgt somit nur 345,8 kWh/qma. Der jährliche Heizbedarf wurde mit ca. 232 kWh/qma ermittelt. Beide Werte entsprechen somit auch den Vorgaben der EnEV 2009. Etwaige höhere Baukosten amortisieren sich somit über die Jahre hinweg mit der Nutzung des Gebäudes.
FK Architekten, Stuttgart
Martin Engel Sachverständigenbüro für
Brandschutz, Rothenberg
Alnatura GmbH, Bickenbach
2012/2013
Viel Holz bedeutet natürlich auch eine grundsätzlich höhere Brandlast. Dank einem durchdachten, schutzzielorientierten Brandschutzkonzept, welches eine hochmoderne Wasserlöschanlage berücksichtigt, wird das beeindruckende Hochregallager von Alnatura jederzeit optimal geschützt. Dabei geht es nicht nur um die beispielsweise 223 Millionen Früchteriegel oder 18,5 Millionen Päckchen Mehl, sondern natürlich auch um die 160 Mitarbeiter, welche regelmäßig im Lager im Einsatz sind. Für größtmögliche Sicherheit sorgen daher zwei Wasservorratsbehälter und zwei Pumpen, welche die Wasserversorgung der mehr als 22.500 Sprinkler im Brandfall gewährleisten.
Der bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz e. V. hat 2015 das Alnatura- Hochregallager im südhessischen Lorsch (zwischen Darmstadt und Mannheim) mit dem Award „Sprinkler Protected“ ausgezeichnet. Ein überzeugendes Brandschutzkonzept in Verbindung mit der Investition in eine hochmoderne Feuerlöschanlage in Form einer Sprinkleranlage haben die Jury vollends überzeugt. Alnatura hat mit dem Verteilzentrum bewiesen, dass eine ökologische Bauweise realisierbar ist und ein wegweisendes Beispiel geschaffen.
„Gemäß der Alnatura-Idee haben wir uns bewusst für den natürlichen Baustoff Holz entschieden“ – Klaus Böhmer, Alnatura
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