Sprinkler - Rundum geschützt

DIE WICHTIGSTEN FACHBEGRIFFE ZUR WASSERLÖSCHANLAGE

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Sprinklerwissen

Wer sich zum Thema vorbeugender Brandschutz mit Wasserlöschanlagen eingehender informieren will, wird über kurz oder lang auf eine Reihe von Fachbegriffen treffen. Wenn Sie genau wissen möchten, was hinter Begriffen wie „Flutung“ oder „Löschbefehl“ steckt, findet hier dazu ein kleines Lexikon: Von A wie „Alarmierung“ bis Z wie „Zumischer“ finden Sie alles Wissenswerte rund ums Thema Wasserlöschanlagen.

A

1. externer Alarm: Alarm an hilfeleistende Stelle, wie Feuerwehr;

2. örtlicher Alarm: akustischer und eventuell zusätzlicher optischer Alarm im gefährdeten Bereich;

3. interner Alarm: akustische und optische Anzeige an der Brandmeldezentrale und eventuell zusätzlich an weiteren Anzeigeeinrichtungen.

Alle Maßnahmen, die bei einem Brand der Warnung, Rettung, Verhinderung der Brandausbreitung, Brandbekämpfung und der Orientierung dienen.

Signal zur Warnung gefährdeter Personen und/oder zum Herbeirufen von Hilfskräften.

Durch das Erkennen eines Wasserdurchflusses wird die Alarmglocke angesteuert, um ein akustisches Alarm-Signal zu betätigen. Dadurch kann das Feuer leichter lokalisiert werden.

B

Betriebsmäßig angefahrener Druck in einem System.

Vor den finanziellen Folgen einer ungeplanten Unterbrechung des laufenden Betriebs schützt eine sog. Betriebsunterbrechungsversicherung. Diese Versicherung übernimmt alle Kosten, damit das Geschäft nach einem Schaden so schnell wie möglich weiterlaufen kann.

Mechanische Einrichtung, die das Ausströmen von Löschmitteln in den Schutzbereich verhindert.

Teil einer baulichen Anlage, der gegenüber derselben und/oder einer anderen baulichen Anlage durch Brandwände und entsprechende Decken umschlossen ist.

Warnung vor einer durch Brand bestehenden Gefahr für Personen und Sachen, um Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einleiten zu können.

Ein gegenüber anderen Gebäudebereichen brandschutztechnisch abgetrennter Bereich, der mit spezifischen Anforderungen an Wänden und Decken den Brand weitgehend daran hindert, sich zu verbreiten.

Bevor eine Sprinkleranlage installiert wird, wird die sogenannte Brandgefahrenklasse bei den Gebäuden oder Teilbereichen entsprechend ihrer Nutzung definiert.
Diese lässt sich einteilen in

01 LH - Kleine Brandgefahr (low hazard)
Nicht-industrielle Nutzung mit geringer Brandbelastung und Brennbarkeit.

02 OH -Mittlere Brandgefahr (ordinary hazard)
Industrielle Nutzung und Handel mit brennbaren Materialien, die eine mittlere Brandbelastung und Brennbarkeit aufweisen.

03 HHP/HHS - Hohe Brandgefahr in Produktions bzw. Lagerbereichen (high hazard production / storage)
Industrielle Nutzung und Handel mit Materialien, die eine hohe Brandbelastung und Brennbarkeit aufweisen und bei denen sich ein schnell ausbreitender Brand entwickeln kann.

Physikalische und/oder chemische Kenngröße, z. B. Rauch, Temperaturerhöhung, Flammenstrahlung, die in der Umgebung eines Brandes auftritt und deren messbare Veränderungen ausgewertet werden können.

Einrichtung, die Brände erkennt, Meldungen daraus bildet und weiterleitet.

Gefahrenmeldeanlagen (GMA), die Personen zum direkten Hilferuf bei Brandgefahren dienen und/oder Brände zu einem frühen Zeitpunkt erkennen und melden.

Einrichtung, die Informationen der Brandmeldeanlage erfasst und Meldungen daraus bildet.

Einrichtung, die der Brandbekämpfung oder der Verhinderung der Brandausbreitung dient.

Stoffe, die in Brand geraten oder geraten können.

D

Ein Druckbehälter, der zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist. Der Behälter ist für die ausreichende Wasserversorgung der Sprinkleranlagen zuständig.

Ein Druckbehälter, der zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist. Der Behälter ist für die ausreichende Wasserversorgung der Sprinkleranlagen zuständig.

E

Jeder Brand beginnt mit einem Entstehungsbrand. Hierbei handelt es sich nicht selten um einen Schwelbrand, ausgelöst durch Defekte in elektrischen Geräten, vergessene Herdplatten, unbeaufsichtigte Kerzen oder ähnliches. Entstehungsbrände können meist ohne besonderen Aufwand mit einem Feuerlöscher gelöscht werden. Sie produzieren meist auch bei geringer Größe so viel Rauch, dass Personen dabei ernsthaft gefährdet werden, weshalb ein genügend großer Abstand beim Feuerlöscher-Einsatz wichtig ist.

Fachfirma, die für die Planung und Errichtung von Brandmelde- und/oder Feuerlöschanlagen von den zuständigen Stellen anerkannt ist.

Bereich der Konzentration eines brennbaren Stoffes in Luft, in dem eine Explosion auftreten kann.

F

Anlage, die aufgrund von Brandkenngrößen (Flamme, Rauch, Wärme) automatisch anspricht oder aufgrund dieser Kenngrößen manuell ausgelöst wird und zur Bekämpfung eines bestehenden Brandes dient.

Eigener Raum oder Bereich für die Anordnung der zentralen Anlageteile einer Feuerlöschanlage (z. B. Branderkennungs- und Steuereinrichtung, Energieversorgung, Löschmittel usw.). Siehe auch „CO2-Zentrale“.

Die Feuerwiderstandsdauer gibt an, wie lange ein Bauteil oder Tragwerk bei einem Brand dessen tatsächliche Funktion noch beibehalten kann, bevor er es durch den Brand zerstört wird.

Das Ausströmen des Löschmittels in den Löschbereich.

Ein Flashover ist ein Feuer mit Temperaturen von teilweise über 1000°C. Der Brand wird dabei unkontrollierbar und dehnt sich explosionsartig aus. Selbst mit moderner Schutzkleidung eines Feuerwehrmannes kann hierbei nur für ein paar Sekunden von schweren Verbrennungen geschützt werden.

Gesamtheit aller Berechnungsbereiche, die gleichzeitig mit Inertgas geflutet werden.

Zeitspanne zwischen der Freigabe des Löschmittels und dem Erreichen von 95 % der Auslegungskonzentration im gesamten Flutungsbereich. (Bei mit KB-Faktor berechneten CO2-Anlagen gilt die Zeitspanne für 100 % der Einsatzmenge.)

G

Glasampullen sind mit einer gefärbten Spezialflüssigkeit auf Glycerin-Basis gefüllt. Bei einem Feuer erwärmt sich die Flüssigkeit und durch deren Ausdehnung platzen die Ampullen, sodass die Sprinkler geöffnet werden und Wasser aus dem Sprinklerrohrnetz austritt. Die Farbe der Flüssigkeit kennzeichnet die Auslösetemperatur. Diese ist Orange bei 57°C, Rot bei 68°C, Gelb bei 79°C, Grün bei 93°C, Blau bei 141°C und Violett bei 182°C. Sobald ein Sprinklerfässchen platzt, kommt es in der betroffenen Leitung zu einem Druckabfall, der von der Alarmventilstation registriert wird. Spezielle Ventile werden geöffnet und anlagespezifische Pumpen starten, wodurch der Wassernachschub für die Löschung freigegeben wird.

L

Optische und akustische Signale, die unmittelbar vor, während und nach der Flutung im Gefahrbereich gegeben werden.

Meldung an die Steuereinrichtung zur Aktivierung der Steuerfunktion.

Gesamtheit aller Bereiche, die im Schutzumfang der Löschanlage enthalten sind und gleichzeitig geflutet werden. Oftmals wird ein physikalisch vorhandener Löschbereich in mehrere Berechnungsbereiche unterteilt, damit diese Bereiche die richtige Löschmittelmenge erhalten können. Beispiel: Ein EDV-Raum gliedert sich meist in die Berechnungsbereiche: Raum oberhalb der Zwischendecke, begehbarer Raum und Doppelboden.

Mindestkonzentration des Löschmittels, die zum Löschen des Brandes eines bestimmten Brandstoffes unter festgelegten Versuchsbedingungen notwendig ist, ohne Berücksichtigung von Auslegungs-/Sicherheitsfaktoren. Die Löschkonzentration ist immer niedriger als die Auslegungskonzentration und hat für die Dimensionierung von Löschanlagen keine unmittelbare Bedeutung.

M

Meldebereiche sind Abschnitte von Gebäuden (z. B . Räume, Geschosse) und dienen der eindeutigen Erkennung der Herkunft von Brandmeldungen. Anmerkung: Ein Meldebereich darf mehrere Meldegruppen umfassen.

N

Alarmventilstationen sind für die Zuordnung der einzelnen Sprinkleranlagen zuständig. Hierbei sind sie zwischen der Wasserversorgung und dem Netz aus Sprinklerrohren positioniert. Wenn ein Mindestdruckabfall in den Sprinklern erfolgt, wir der Ventilteiler der Alarmventilstation geöffnet. Gleichzeitig werden die Sprinklerglocke und ein Druckschalter angesteuert. Die NAV ist an einem mit Wasser gefüllten Rohr positioniert und steht in vertikal gerichteter Position.

Zustand, in dem die Geräte, Schutzsysteme und Komponenten ihre vorgesehene Funktion innerhalb ihrer Auslegungsparameter erfüllen.

O

Der Begriff wird für Flüssigkeitsbrände (Brandklasse B) verwendet. Bei diesen Bränden findet die Verbrennung in einer oberflächennahen Zone statt, in der vergaster Brandstoff und Luft als Gemisch vorhanden sind. Auch Brände von festen Stoffen, die noch nicht als tief sitzend bezeichnet werden können, können als Oberflächenbrände betrachtet werden.

R

Abstand zwischen unterer und oberer Begrenzung eines Raumes.

RTI steht als Abkürzung für "Response Time Index" und beschreibt, wie schnell die Auslösegeschwindigkeit eines Sprinklers ist.

S

Ein Schwelbrand ist eine langsame Pyrolyse (thermo-chemische Reaktion von organischen Stoffen durch hohe Temperaturen), die bei minimaler Luftzufuhr auch selbstständig ablaufen kann. Es tritt eine Rauchentwicklung ohne Flammen ein, der Baustoff verkohlt sehr langsam. Ein Schwelbrand ist somit ein sich langsam ausbreitender Brand bei geringer Verbrennungstemperatur.

Schwelbrände entstehen meist in Hohlräumen mit brennbaren Materialien infolge der Beflammung einer Oberfläche, z.B. durch Zimmer- oder Kaminfeuer; oder sie werden durch unzureichend isolierte Flächen, die an Bauteile mit ständig sehr hohen Temperaturen angrenzen, verursacht. z.B. Kamine, Rauchabzüge, Beleuchtungskörper.

Der Druckabfall innerhalb der Rohre auf Grund eines Sprinklereinsatzes wird erkannt und führt zum Starten der Sprinklerpumpen, die dafür sorgen, dass Wasser aus den dafür vorgesehenen Tanks mit hohem Druck in das Sprinklersystem gepumpt wird.

Sobald ein Brand zu einer Auslösung der Sprinkler führt, prallt das austretende Wasser auf den Sprühteller, womit das Wasser flächendeckend verteilt wird. Je nach Anwendungszweck sind die Sprühteller unterschiedlich geformt.

T

Beim Thermal Runaway der Lithium Ionen Batterie wird eine unaufhaltbare chemische Kettenreaktion in Gang gesetzt. Dabei steigt die Temperatur innerhalb von Millisekunden extrem an und die im Akku gespeicherte Energie wird schlagartig freigesetzt. So entstehen Temperaturen um 400°C, der Akku wird gasförmig und es kommt zu einem Brand. Die beste Löschmethode im Falle des Thermal Runaway ist Wasser, um die hohen Temperaturen runterzukühlen.

U

Undercover-Sprinkler bieten sich an, wenn man hohen Anforderungen an Ästhetik und Ausstattungsniveau von Räumlichkeiten gerecht werden will (Bspw. in Museen, Hotelzimmern, etc.). Undercover-Sprinkler werden so eingearbeitet, dass sie durch eine Abdeckhaube versteckt werden, die im Brandfall weggesprengt wird.

V

Durch den VdS ausgesprochene Bestätigung der Konformität von Geräten, Bauteilen, Systemen, Errichtern auf Übereinstimmung mit den entsprechenden Richtlinien der VdSSchadenverhütung.

Diese Richtlinie beschreibt die „Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Einsatz von Feuerlöschanlagen mit Löschgasen“. Sie ist die Nachfolgeregel der vormaligen berufsgenossenschaftlichen Sicherheitsregeln BGR 134 und BGI 888 und hat de facto Gesetzescharakter. Die Regel beschreibt die anlagentechnischen und organisatorischen Maßnahmen, die für den sicheren Betrieb einer Löschanlage eingehalten werden müssen.

Die VdS CEA-Richtlinie 4001:2021-01 „VdS CEA-Richtlinien für Sprinkleranlagen – Planung und Einbau“ ist die Hauptanwendungsrichtlinie für Sprinkleranlagen in Deutschland. Sie legt die allgemeinen Anforderungen für Planung, Einbau und Betrieb fest.

Z

Der sog. Schaummittel-Zumischer ist eine Armatur zur Wasserfortleitung, welche zum Erzeugen von Löschschaum verwendet wird. Dabei saugt der Zumischer das Schaummittel an und mischt es einem definierten Verhältnis mit dem Löschwasser.