Das Wälderhaus in Hamburg ist ein Exzellenzprojekt der IBA Hamburg. Das weltweit einzigartige Multifunktionsgebäude befindet sich im Stadtteil Wilhelmsburg und beherbergt gleichzeitig vier unterschiedliche Einrichtungen: die dauerhafte Erlebnisausstellung „Science Center Wald“, das Tagungs- und Veranstaltungszentrum „Forum Wald“ sowie ein Restaurant und in den oberen drei Etagen ein Hotel. Eine weitere Besonderheit: die Fassade aus Lärchenholz. Damit ist das Wälderhaus Hamburg das erste Gebäude der bauordnungsrechtlichen Gebäudeklasse 5, da es höher als 13 Meter misst und in tragender Massivholzbauweise errichtet wurde. Von Anfang an war klar: hier braucht es ein innovatives und leistungsfähiges Brandschutzkonzept, mit dem das Wälderhaus nicht auf dem Holzweg ist.
Ursprünglich sollte das Projekt in einem Waldgebiet des Hamburger Stadtteils Emsbüttel realisiert werden. Ein Bürgerbegehren verhinderte dies allerdings und sorgte gleichzeitig dafür, dass der Multifunktionsbau nun in zentralerer Lage den Stadtmenschen die Bedeutung des Thema Waldes samt seinen Besonderheiten näherbringen kann. Zwischen vielen Gebäuden aus Stahl und Beton setzt das Wälderhaus mit seiner Holzfassade nicht nur optisch Akzente, sondern dient sogar als Lebensraum für Vögel und Insekten sowie für mehr als 9.000 Büsche und 500 Bäume.
Auch im Innenbereich setzt sich der Nachhaltigkeitsgedanke in dem fünfgeschossigen Gebäude konsequent fort. Sichtbare Massivholzkonstruktionen sowie eigens entworfenes Mobiliar aus Echtholz sorgen für ein ganzheitliches Erlebnis und eine angenehme Atmosphäre. Die Zimmer des Hotels versprühen dank des eingesetzten Naturmaterials eine außergewöhnliche Behaglichkeit und lassen die Räume gleichzeitig modern wirken.
Studio Andreas Heller Architects & Designers,
Hamburg
Hahn Consult, Hamburg
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW),
Landesverband Hamburg e.V.
2012
Auf Grund der einzigartigen Massivholzbauweise, der Lärchenholzfassade sowie unzähliger Holzelemente musste ein entsprechendes schutzzielorientiertes und leistungsfähiges Brandschutzkonzept erstellt werden, mit dem Neuland betreten wurde. Als Basis dienten hier die neuen Eurocodes-Richtlinien, welche noch vor ihrer offiziellen Einführung Anwendung gefunden haben. Diese ermöglichen durch entsprechende Nachweismethoden bzgl. des Brandschutzes, eine entsprechende Tragkonstruktion mit einer Feuerwiderstandsdauer von über 90 Minuten auszuführen, wie es für ein Gebäude dieser Art erforderlich ist.
Neben zahlreichen baulichen Brandschutzmaßnahmen wie z.B. Fassadenstürze mit dreiseitig umlaufenden Brandschutzlaibungen, Deckenbrandschotts oder zweischaligen Trennwänden, wurde auch besonderes Augenmerk auf den anlagentechnischen Brandschutz wie Rauchmelder und Sprinkler gelegt. Mehr als 700 Sprinkler schützen das Gebäude rund um die Uhr und sorgen für maximale Sicherheit bei Tag und Nacht. Die Sprinkleranlage, in Form einer Niederdruck- Wassernebellöschanlage, wurde nach VdS CEA 4001-Richtlinie installiert und von einer bekannten Prüforganisation abgenommen – so können sich Mitarbeiter und Gäste jederzeit wohl und sicher fühlen.
Das Wälderhaus Hamburg wurde bereits im Juni 2014 mit dem renommierten Award „Sprinkler Protetced“ vom bvfa e. V. ausgezeichnet. Vor allen Dingen hat die Brandschutztechnologie mit einer hochmodernen Sprinkleranlage die Jury überzeugt, das außergewöhnliche Gebäude diesen Preis zu verleihen.
Das Wälderhaus in Hamburg zeigt auf beeindruckende und vorbildliche Weise, wie ein überwiegend aus Massivholz errichtetes Gebäude optimal vor Feuer geschützt werden kann.
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